Faktoren der Berufswahl

Bei der Berufswahl spielen diverse Faktoren eine Rolle. Diese lassen sich in persönliche und soziale Faktoren unterteilen. Persönliche Faktoren sind die persönliche Eignung für einen Beruf, die Neigungen für bestimmte Berufe, die allgemeinen Charaktereigenschaften, die individuellen Verhaltensweisen und Fähigkeiten.

Die sozialen Faktoren sind die Familie und deren sozialer Hintergrund und Schichtzugehörigkeit, sowie schulische und berufliche Bildung/Status der Eltern, der Wohnort und der Freundeskreis. Es gibt auch noch Faktoren, die direkt auf den Beruf bezogen sind, allerdings auch von den sozialen Umständen beeinflusst werden. So spielt das Image eines Berufes eine wichtige Rolle, da damit soziale Anerkennung verbunden ist. Das Image ist subjektiv und variiert je nach Geschlecht, Schuldbildung oder Wohnort.

Daneben gibt es auch Studienergebnisse, die der Berufsbezeichnung selbst schon einen Einfluss zuerkennen. Diese hat demnach verschiedene Funktionen. So gibt sie eine Vorstellung der Tätigkeit und der beruflichen Rollenbilder, gibt Rückschlüsse auf den sozialen Nutzen, also das damit erreichbare soziale Prestige und wirkt als Filter für die Bereitschaft einen bestimmten Beruf zu wählen (vgl. Sailer, 52ff).

Der jeweilige Beruf der Eltern kann auch im Sinne einer sozialen Vererbung eine Rolle spielen. Dabei suchen sich die Kinder entweder den selben Beruf, oder arbeiten später zumindest in ähnlichen Branchen oder Berufsbildern. Wobei dies mit der Zeit nachgelassen hat und wohl nur noch in spezifischen Situationen besonders starken Einfluss hat. Insbesondere im Handwerk ist diese Form noch relativ stark vertreten (vgl. Beinke 2006, 86ff)

Die Frage ist, was wirkt bei der Berufswahl stärker, die persönlichen oder die strukturellen Faktoren? Das hängt zwar einerseits von der gewählten Perspektive und Theorie ab. So kann man sich ja auch mit Teilaspekten beschäftigen, die andere Determinanten einfach ausblendet. Aus soziologischer Sicht, kann man sagen, dass vor allem die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte eine Rolle spielen. Botho Golisch hat dazu eine Literaturstudie gemacht und eine recht umfassende Sichtweise auf die Wirkfaktoren dargelegt.

Zwar gibt es in Deutschland eine freie Berufswahl. Diese ist aber in der Realität vor allem durch das erreichte Bildungsniveau eingeschränkt. Wie groß die Auswahl an Berufen ist, hängt ersteinmal davon ab, was für einen Schulabschluss jemand hat und wie die Situation auf dem (lokalen) Arbeitsmarkt. Es gibt eine starke Differenz zwischen Bewerbern und Lehrstellenangebot allgemein und im speziellen nach Bildungsabschlüssen. Gerade Jugendliche mit Hauptschulabschluss (51,6%) oder keinem Schulabschluss (84%) finden zumeist keine Lehrstelle und landen dann in einem Übergangssystem (vgl. Stein, 77ff).

Mit Hilfe der Lebensverlaufsforschung, kann man den Prozesscharakter der Berufswahl gut nachvollziehen. Betrachtet man die Entwicklung des Wunschberufes von Kindern, so stellt man fest, dass sich dieser verändert. Während bei kleinen Kindern unter 10 Jahren noch praktisch alle Berufe in Frage kommen. Bis zum 10. Lebensjahr fallen alle nicht „geschlechtskonformen“ Berufe aus der Wahl. Bis zum Alter von 12 Jahren, fallen alle Berufe weg, die mit dem jeweiligen Bildungsniveau nicht vereinbar sind. Mit 14 Jahren kommen auch individuellerer Faktoren hinzu. Bis zum Ende der Schulzeit wird der Berufswunsch dann immer mehr den reellen Gegebenheiten und Möglichkeiten angepasst (vgl. Sackmann 2007, 130).

Hier sieht man auch das Problem der frühen Selektierung auf die Schultypen nach der 4. Grundschulklasse. Ambitionen auf höhere Berufe könnten hier schon früh eleminiert werden. So schreibt sich die einmal gefällte Entscheidung im Alter von etwa 10 Jahren fest und Korrekturen werden erschwert. Sackmann weist ebenfalls auf diese Besonderheit des deutschen Bildungssystems hin (vgl. Sackmann 2007, 131).

Wenn der Übergang in eine betriebliche Ausbildung gelungen ist, so ist der Erfolg nicht unbedingt garantiert. Etwa 20-25% der Ausbildungsverträge werden vorzeitig aufgelöst. Bei der Erfassung der Gründe dafür wird zunächst nach drei Abbrechertypen differenziert. Abbrecher nach oben geben ihre Ausbildung für ein Studium oder ähnliche höhere Qualifikationsmöglichkeiten auf. Horizontale Abbrecher wechseln den Betrieb oder den Ausbildungsberuf. Bleiben aber auf dem selben Ausbildungslevel. Abbrecher nach unten geben ihre Ausbildung auf und haben keine Alternativen. Sie bleiben (zunächst) Arbeits- und Ausbildungslos.

Die wichtigsten Gründe für den Abbruch der Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden sind zu 70% äußere oder betriebliche Faktoren wie das Betriebsklima oder Konflikte mit Vorgesetzten oder Kollegen. Private Faktoren wie die Gesundheit der Auszubildenden sind zu 46% ein Problem und zu 33% waren falsche Erwartungen an den Beruf ein Grund für den vorzeitigen Abbruch der Ausbildung. Von Seiten der Ausbilder werden eher persönliche Gründe des Auszubildenden angeführt (vgl. Stein, 79f).

Eine Studie der Arbeitsagentur hat ergeben, dass die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz vor allem für Jugendliche mit hohem Bildungsabschluss, mit klarem Berufswunsch am Ende der Schulzeit besteht. Auch abgebrochene Ausbildungen oder Wiederholung von Klassen im Schulsystems spielen bei den Chancen auf einen Ausbildungsplatz eine Rolle (vgl. Stein, 81ff).

Wenn man den Übergang von Schule zur Berufsausbildung betrachtet, so kann man einerseits nur diesen Ausschnitt wählen und alles andere Ausblenden. Das greift meiner Einschätzung nach allerdings zu kurz. Wenn die Möglichkeiten für die Berufswahl vor allem vom erreichten Schulabschluss abhängen, dann hängt daran noch viel mehr. Denn der erreichte Schulabschluss hängt nicht nur mit der Leistungsfähigkeit des Schülers zusammen, sondern auch mit der sozialen Herkunft. Damit wird die Berufswahl schon nach beim Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule nachhaltig beeinflusst. Die Entscheidung zu diesem Zeitpunkt wird meist nicht mehr Rückgängig gemacht und wenn, dann eher im negativen Sinne in Form von Wiederholung einer Klasse oder der Wechsel zu einer niedrigeren Schulform. (Statistisches Jahrbuch 2011)

Die Einflussfaktoren sind komplex und vielfältig. Durch den Prozesscharakter lassen sich diese nur schwer erfassen. Eine Lebenslaufperspektive ist bei der Betrachtung der Berufswahl zu empfehlen. Eine Querschnittsbetrachtung greift hier zu kurz. Man kann dabei nicht von einer völlig freien Berufswahl ausgehen. Vielmehr ist es eine mehr oder minder freie Wahl innerhalb von begrenzten Möglichkeiten.

Die Erkenntnis der Prozesshaftigkeit hilft bei der Analyse und bietet auch Hilfe bei der Frage, wann denn beispielsweise Berufsberatung einsetzen sollte.

 

Literatur:

Beinke Lothar (2006): Berufswahl und ihre Rahmenbedingungen. Entscheidungen im Netzwerk der Interessen. Frankfurt am Main Europäischer Verlag der Wissenschaften.

 

Golisch, Botho (2002): Wirkfaktoren der Berufswahl Jugendlicher – Eine Literaturstudie. In: Europäische Hochschulschriften, Reihe XXII Soziologie, Bd. 370, Frankfurt am Main, Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften.

 

Stein, Margit (2010): Daten zur Situation des Übergangs von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf. In: Köck, Michael;Margit Stein (Hrsg.) Übergänge von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf – Voraussetzungen und Hilfestellungen. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn, S.69-92.

 

 

Sackmann, Reinhold (2007): Lebenslaufanalyse und Biografieforschung- Eine Einführung. Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften.

 

Sailer, Maximilian (2010): Freie Berufswahl und Berufswahlfaktoren. In: Köck, Michael;Margit Stein (Hrsg.) Übergänge von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf – Voraussetzungen und Hilfestellungen.  Bad Heilbrunn, Verlag Julius Klinkhardt, S.51-68.

 

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9 Antworten zu Faktoren der Berufswahl

  1. xyz sagt:

    „Hier sieht man auch das Problem der frühen Selektierung auf die Schultypen nach der 4. Grundschulklasse. Ambitionen auf höhere Berufe könnten hier schon früh eleminiert werden.“

    die wird gezielt abtrainiert!

    http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nuernberg-region/schuler-sammeln-erfahrungen-aus-erster-hand-1.1356965

    Das Schulsystem in DE ist vormodern berufsständisch und verstößt damit gegen Artikel 12 GG — Hauptschule bereitet gezielt ab Klasse 5 fürs Handwerk vor, so werden dort oft Lockenwickler eingedreht in AWT als einer der wenigen Berufe, die unbedingt für diese Kinder sein sollen.

    es verstößt auch gegen Artikel 13 UN Konvention Right of Higher Education. International ist höhere Bildung alles nach Sekundarstufe 2. Die Ausbildung ist eine Sekundarstufe 2.

    DE verstößt gegen den gleichen Bildungszugang zu Allgemeinbildung! Damit wird das Recht auf Bildung direkt unterminiert — 3 verschiedene Bildungsaufträge

    http://www.chance-gymnasium.de/der-direkte-weg-zum-abitur/unser-bildungsauftrag/index.php

    für mich liest sich das so:
    meine Allgemeinbildung brauchte nicht breit sein, wurde entsprechend absichtlich eingeschränkt vermittelt, obwohl ich nicht lernbehindert bin, was sowieso eine Diskriminierung ist. Mein IQ ist auch nicht niedriger. Trotzdem sollte die nicht breit sein.
    Es fehlte damit jegliche sachliche Begründung, mich nicht gleich auszubilden wie einen Gymnasiasten. Damit hat man mein Menschenrecht auf Allgemeinbildung unterminiert.
    Wieso sollte ich von Anfang an nicht Studierfähigkeit vermittelt bekommen? Mit 10 Jahren entschieden? Auf Basis subjektiver Bewertungen.
    Ich sollte nicht in der Lage sein theoretisch Sachverhalte zu durchdringen und vielschichtige Zusammenhänge zu durchschauen und zu ordnen?
    Ich sollte nicht auf hohem Niveau unterrichtet werden? Ich hab nie ein Intelligenzdefizit besessen und war nicht lernbehindert!
    und sie müssen nicht fit für die Welt von morgen sein?
    Anderswo macht man alle Bürger gleich fit für die Welt von morgen.

    der Bildungsauftrag bei den anderen ist nicht eine breite Allgemeinbildung! Es reicht eine eingeschränkte – das sind nur Arbeiterkinder, die brauchen nicht so viel davon, solllen ja nur arbeiten später, deshalb immer die Betonung auf Berufsvorbereitung.

    in anderen Ländern hätte für mich immer breite Allgemeinbildung gegolten.

    • Soziobloge sagt:

      Diese klassische Einteilung der Schulen, wie sie auf der Gymnasium Seite beschrieben wird, ist schon mindestens seit den 70ern umstritten und die Tage der Hauptschule sind gezählt. In Bremen gibt es nur noch Schulen, in denen man alle Abschlüsse machen kann. Nur für die gymnasiale Oberstufe muss man teilweise noch wechseln, da diese nicht überall vorhanden ist. Da das Schulsystem aber Ländersache ist, kann die Entwicklung natürlich unterschiedlich sein. http://www.studienkreis.de/service/schulsysteme/artikel/das-schulsystem-in-bremen.html

  2. xyz sagt:

    „SO schreibt sich die einmal gefällte Entscheidung im Alter von etwa 10 Jahren fest und Korrekturen werden erschwert. Sackmann weist ebenfalls auf diese Besonderheit des deutschen Bildungssystems hin “

    Die Kinder werden gezielt dahin manipuliert. Die Berufedressur wurde jetzt vorverlegt, in Bayern ab Klasse 5.
    Mittlerweile erreichen wir Altersbereiche, wo das Menschenrecht auf Allgemeinbildung direkt eliminiert wird.

    permanente Betriebsbesichtigungen mit wochenlanger Internetrecherche danach zu den Berufen.

    und dann gehen sie gezielt in die Schulen und machen nur noch Berufsvorbereitung — die allgemeinbildenden Fächer fliegen da gerade raus, wo man normalerweise einen Realschulabschluss nachholt

    http://www.blv-bw.de/65.0.html

    Das ist das Menschenrecht auf Allgemeinbildung und gleichen Bildungszugang!

    im Ausland kriegen die in dem Alter alles wissenschaftspropädeutisch und studienvorbereitend.

    Das ist das hohe Niveau anderswo:

    http://www.papakurahigh.school.nz/index.php?option=com_content&view=article&id=115&Itemid=100

    Das ist aber mal ein Unterschied!

    „Lernfelddidaktik“ — die endgültige Unterstellung von Lernbehinderung. Hurra, wir sind hier alle Lernbehindert — zu blöd für wissenschaftliche Systematik wie im Ausland noch, Chemie brauchen wir nicht mehr — ist nur Gedöns, stört bei der reinen Berufsbildung.

    • Soziobloge sagt:

      Naja, die Abbruchquote bei den betrieblichen Ausbildungen ist immernoch hoch. Da muss etwas zur besseren Berufsvorbereitung und auch bei der Auswahl des passenden Berufes noch viel getan werden. Eine Berufsfachschule sollte da meiner Meinung nach schon auf das entsprechende Berufsfeld vorbereiten. Ein Studium ist kein Allheilmittel und nicht für jeden das Beste. Das sollte man sich auch mal vor Augen führen. Das (Berufs)Bildungssystem nach dem ersten allgemeinen Schulabschluss ist sehr vielfältig und auch kompliziert. Es schafft auch meist nur eine Minderheit, einen Ausbildungsplatz in einem Betrieb zu bekommen. Die anderen müssen ja irgendetwas tun. Statt im Übergangssystem zu landen, bietet sich gerade auch für diejenigen mit Realschulabschluss dann eine Berufsfachschule oder eine Schule die zum Fachabitur führt an, sofern sie keine Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe besitzen. Diese wollen dann meist auch nicht studieren, sondern halten weiterhin an ihrem Ziel fest, eine duale Ausbildung zu absolvieren. Man kann natürlich über das System und die Lehrinhalte streiten, doch generell eine Studienvorbereitung für alle zu fordern, halte ich für etwas zu hoch gegriffen.

      • xyz sagt:

        das Übergangssystem ist natürlich unnötig wie ein Kropf. In den anderen Ländern bildet man diejenigen die unversorgt sind schulisch aus. Das ist generell viel üblicher als alles immer nur praxisnah machen zu müssen.

        Hauptproblem ist nur, dass es hier nicht akzeptiert wird von den Arbeitgebern, die generell viel zu großen Einfluss darauf haben.

        ist ist auch deshalb so hoch, weil man die Kinder in viel zu frühen Jahren krampfhaft auf Berufe dressiert – — in einem Alter, wo das nicht angemessen ist.

        in diesem Bildungsgang wird aber zu weit nach unten manipuliert. Nehmen wir das Beispiel dieser Schule ohne Chemie: dort macht man seinen Realschulabschluss nach – eine Bekannte von mir hat das dort ebenfalls gemacht — wenn man dort die Fächer rausnimmt, haben die Kinder das im weiteren Bildungsweg schwerer! Die sind da 15-16Jahre alt — wer sagt, dass die unbedingt nachher wirklich in die Pflege wollen oder nicht studieren wollen??

        wie soll das gehen, wenn statt Fächern nur noch Berufsvorbereitung stattfindet, statt Chemie nur noch Menschen pflegen und waschen, statt Ernährungslehre nur noch Nahrung zubereiten…. etc.

  3. xyz sagt:

    http://www.schulen.tu-darmstadt.de/hems/Hems2002/Schulformen/FOS/hems-kritik_fos-lp_et_05-2006_u.pdf

    http://www.ibba.tu-berlin.de/fileadmin/i20/FD_Metall_u_E-Technik/PolitikundTechnik.pdf

    der Bachelor soll auch zwischen Facharbeiter und Akademiker — also Richtung Facharbeiter, deshalb muss Bildung raus:

    http://www.bwpat.de/ausgabe14/gerholz_sloane_bwpat14.shtml

    http://www.kibb.de/cps/rde/xbcr/SID-F2280556-88E842E9/kibb/HT2011_FT19_Gerholz.pdf

    Deutschland macht Bildung immer nur so, wie die Wirtschaft meint es zu brauchen.
    Also wird nach unten angepasst —

    ich hab von DE genug gesehen – ich schule hier kein Kind ein, sondern geh ins Ausland. In DE ist die Berufedressur zu stark verankert und die Praxisnähe geht hier einfach zu weit.

    • Soziobloge sagt:

      Ich frage mich ja, was schlecht daran ist, auf einen Beruf vorbereitet zu sein. Schließlich will doch jeder mal einen Beruf ausüben. Zumindest dann, wenn eine Ausbildung absolviert wird. Sofern man nicht Millionenerbe ist, wird eine Ausbildung nicht reiner Selbstzweck sein. Dass der Bachelor nicht „Berufsvorbereitend“ ist, weiss ich aus eigener Erfahrung. In technischen Studiengängen kann das aber auch anders sein. Die Frage ist immer, was man unter „Bildung“ versteht. Allgemeinbildung sollte ja schon auf dem Gymnasium ausreichend vermittelt worden sein. An der Uni wird dann fachspezifisches Wissen vermittelt. Ich sehe eher das Problem, dass an der Uni die wenigsten Ahnung von der beruflichen Realität in den Betrieben haben. Dabei helfen nur Praktika, die aber bei dem engen Zeitplan im BA nur schwer in ausreichender Zahl zu absolvieren sind, vor allem wenn man noch neben dem Studium arbeiten muss. Und so ein Job als Aushilfe in einem Fachfremden Beruf hilft da auch nicht wirklich weiter.

      Hier treffen einfach zwei Welten aufeinander. Die eine ist nicht besser als die andere, nur die Anpassung ist halt schwierig. Da muss noch einiges getan werden. Meiner Meinung nach, wäre es am besten, wenn der Bachelorstudiengang in das akademische Fach einführt und das Grundwissen dazu vermittelt und man dann die Auswahl hat zwischen eher praktisch und eher akademisch angelegten Masterstudiengängen. Dann kann sich jeder aussuchen in welche Richtung er oder sie gehen möchte. Die Vorstellung, dass jeder Masterabsolvent in die Wissenschaft geht, sehe ich als eher nicht realitätsnah an. Schon die Diplomabsolventen sind mit Sicherheit in der großen Mehrheit in der Wirtschaft gelandet. Mal schauen ob es dazu Zahlen gibt.

      • xyz sagt:

        es gibt eine gute Möglichkeit auf den Beruf vorzubereiten — siehe mein Beispiel Neuseeland – die bereiten auch auf Berufe vor! Aber eben so, dass man Fachsystematik hat und es eben auch wissenschaftspropädeutisch ist.

        Fachsystematik ist Wissenschaftsprinzip — diese Lernfelder da sind nur noch Arbeitsaufträge — auf Volständigkeit wird kein Wert gelegt. Viele Inhalte würden dann wegfallen. Haben halt keinen Berufsbezug.

        Der Bachelor wird an das dual training angepasst – zumindest gibt es ja einige Berufspädagogen die das so wollen. Das hat dann nunmal nichts mehr mit der eigentlichen Wissenschaft zu tun – Handlungsbezug – da fliegt Inhalt raus.

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