Das Bevölkerungsgesetz von Thomas Robert Malthus

Im Jahr 1798 veröffentlichte Malthus seine Gesetze zur Entwicklung der Bevölkerung, auf die sich später Charles Darwin beziehen wird. Er geht davon aus, dass bei zunehmenden Subsistenzmitteln die Vermehrung der Bevölkerung exponentiell zunimmt. Das bedeutet wiederum, dass die Subsistenzmittel wieder knapp werden und es zu einer Verarmung der Bevölkerung führt.

Dies kann nur durch repressive Hemmnisse wie Krieg, Hunger oder Seuchen, oder durch vorbeugende Hemmnisse wie bewusste Enthaltsamkeit oder Anwendung von Verhütungsmitteln (damals hieß das noch lasterhaftes Verhalten) verhindert werden. Also zum Einen durch die Erhöhung der Sterberate und zum Andern durch die Senkung der Geburtenrate.

Nach Malthus funktioniert eine Sozialgesetzgebung nicht, da eine verbesserte Lage der Bevölkerung wiederum zum Anstieg derselben führt, was wiederum die Lage verschlechtert. Dies basiert auf der Annahme, dass die Geburtenrate allein von der Anzahl der Verheirateten Frauen abhängt, da er die „eheliche Fruchtbarkeit“ für unveränderlich hält.

Ohne Eingriffe des Staates führen Löhne oberhalb des Existenzminimums zu einer stärkeren Heiratsneigung, was den Anstieg der Bevölkerung zur Folge hat. Dies führt dann zu einer stärkeren Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und zu sinkenden Löhnen. Dadurch sinkt die Heiratsneigung und die Bevölkerungszahl sinkt wiederum.

Wenn man sich die Entwicklung in der vergangenen Zeit seit Malthus ansieht, so kann man nur zu dem Schluss kommen, dass er sich grandios geirrt hat. Er konnte natürlich nicht die explosion der Produktionsraten in der Landwirtschaft durch den technischen Fortschritt vorhersehen, oder die Entwicklung von Kindern vom Produktionsfaktor zum Kostenfaktor. Man kann sich natürlich fragen, warum ist es nicht so wie Malthus es beschreibt? Und diese Frage stellt mal sich heute noch, eindeutige Antworten geben die, mir bekannten, Theorien aber nicht her.

Literatur:

Kopp, Johannes
: Geburtenentwicklung und Fertilitätsverhalten – Theoretische Modellierungen und empirische Erklärungsansätze. UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz, 2002.

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5 Antworten zu Das Bevölkerungsgesetz von Thomas Robert Malthus

  1. Tomasz M. Froelich sagt:

    Interessanter Beitrag über eine interessante Theorie eines interessantenten Ökonomen.
    Malthus hatte mit seiner Theorie jahrhundertelang recht, doch konnte er, wie beschrieben, den technologischen Fortschritt nicht vorhersehen. Dennoch ist seine Theorie nicht gänzlich obsolet, da z.B. die Weltbevölkerung Prognosen zufolge weiter wachsen und erst ab 2050-2060 sich stabilisieren, anschließend stagnieren und sich bei ca. 9-10 Mrd. Menschen einpendeln wird. Viele Ressourcen, die technologisch nicht multiplizierbar sind und sein werden, werden irgendwann nicht mehr zur Disposition stehen. Glaubt man an die Theorien des Klimawandels, so kann das bevorstehende globale Bevölkerungswachstum und der ökonomische Aufstieg einer Vielzahl von Schwellen- und Industrieländern die Tragfähigkeit der Erde in vielerlei Hinsicht – in dem Fall in ökologischer Hinsicht – nicht gewährleistet werden.

    • reinhold heinz wirtschaftsingenieur FH sagt:

      ohja erinnere ichmich. gedicht vonmalthus . braucht früchte ihr vielerlei mehr arbeit wohl nötig sei die frucht wächst 1 2 3 der mensch jedoch 2 3 4 8 16 …… oh wei es geht um das abnehmen des laufedenden ertragszuwachses der menschenarbeit
      gruß reinhold heinz wirtschaftsingenieu63793
      aschaffenburg

  2. bebbi sagt:

    Jede Theorie ist doch Komplexitätsreduktion … daher wird eh keine die Realität komplex genug erfassen.

  3. Hauti sagt:

    Ob Malthus These, dass Armenunterstützung Armut unterstützt richtig ist, bezweifele ich. Die Realität zeigt doch, die Arbeit wird weniger und bekämpft in vielen Fällen auch keine Armut (working poor). Oder ist das so gedacht, dass die Armen einfach durch die „population checks“ verschwinden? Bei Malthus klingt es jedenfalls so, als käme man arm zur Welt und wenn alle Armen nun verschwinden würden, dann gibt es nur noch Reiche. Aber Armut und Reichtum sind eben doch Relationsbegriffe und nicht absolut.

    Was soll also die Lösung sein? Zwangsarbeit wie 1834 hoffe ich doch wohl nicht?

  4. Günter sagt:

    Ich meine, dass die Österreichische Schule, Wiener Schule, Österreichische Grenznutzenschule oder (selten) psychologische Schule genannte Denkrichtung nützliche Antworten liefert.

    Wichtigster Vertreter dieser Denkrichtung ist meiner Meinung nach Rahim Taghizadegan, welche das „Institut für Wertewirtschaft“ leitet.
    http://www.wertewirtschaft.net/production/rahim/portrait.php

    http://www.scholarium.at/veranstaltungen/

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